Ich erblicke 1965 das Licht dieser Welt.
Das geschieht im Vorland nahe einer geologischen Verwerfung. Verwerfungen bleiben lebenslang von Interesse: Trotz massiver Brüche finden sich dort reiche Schätze.
Stefan Kratsch, Mediator in Erfurt, Thüringen unterstützt Sie
bei Konfliktklärung und Lösungssuche.
"Konflikte sind kaum zu vermeiden. Sie begleiten uns. Ein konstruktiver Umgang mit ihnen trägt zur Entfaltung unserer Beziehungen und zur persönlichen Entwicklung bei. Mediation vereint den achtsamen Umgang mit sich selbst und die Suche nach guten Lösungen. Daher habe ich die Mediation gewählt."
Jahrgang 1965
Ich erblicke 1965 das Licht dieser Welt.
Das geschieht im Vorland nahe einer geologischen Verwerfung. Verwerfungen bleiben lebenslang von Interesse: Trotz massiver Brüche finden sich dort reiche Schätze.
Unausweichliche Beziehungskonflikte
Erlerne unmittelbar erste Basics erfolgreicher Mediation: Eigene Ansprüche und Wünsche finden nicht unmittelbare Erfüllung. Aufschub und Geduld sind unvermeidbar. Das fällt schwer, wenn man hungrig und durstig ist – wonach auch immer.
Mediation: „absolut beginner“
Verbringe meine Kindheit in der Kleinstadt zwischen Wald und sowjetischem Militärgelände. Fortgesetzte mediatorische Grundausbildung: kindliche Mediationsversuche zeigen nur bedingt Wirkung. Die Eltern waren eher da. Da lässt sich nichts machen.
Aufbruch in die Welt: Interessenkonflikte
Eintritt in die realsozialistische Schulwelt. Erlerne Lesen und Schreiben als Voraussetzung zum späteren Verfassen von Lösungsvereinbarungen. Das Klassengeschehen bietet Einsichten in Konfliktverläufe im institutionellen Kontext. Erprobe in einer Schülerbande unorthodoxe und nicht immer korrekte Lösungen ohne mediatorischen Anspruch und abseits von „win-win-Lösungen".
Aufstieg: Werte- und Glaubenskonflikte
Ich soll zur „entwickelten sozialistischen Persönlichkeit“ geformt werden. Stelle fest, dass fortlaufende Eingriffe zwei Grundtendenzen befeuern: Flucht oder Widerstand, sprich geologische Waldspaziergänge und Aufsässigkeit. Mein unorthodoxes Reden löst nervöse Reaktionen auf Seiten ideologisch sensibler Lehrkräfte aus. Folgend kleine Inquisition. Mediatorischer Lerneffekt: Glaubenskonflikte sind hier leider kaum verhandelbar.
Holzwege: Konflikte zur Sache infolge unterschiedlicher Informiertheit
Nach der Beschulungsdekade folgt die Ausbildung zum Tischler. Holz wird Werkstoff meines Lebens. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Anfängliche Ungeschicktheit löst diskriminierende Reaktionen des Meisters aus. Ich entscheide: Hobeln und Spanen – das kann ja wohl nicht der einzige Modus menschlichen Zusammenlebens sein!
1989
1989: Wie schnell ein Regime zu Ende gehen kann. Befreiung aus äußerer und beginnender Ausgang aus der inneren Diktatur. Hätte Heiner Geißler den Konflikt zwischen Volk und Staatsmacht vermitteln sollen? Dann doch lieber Alexis Sorbas: „Hey Boss, hast Du jemals erlebt, das etwas so bildschön zusammenkracht?“ An den Mediator: Finger weg, wenn der Weltgeist zu sich kommen will!
1990
Studium der menschlichen Angelegenheiten in Leipzig. Gönne mir sieben heilige Jahre, um zu erkunden, was die Welt im Innersten zusammenhält. Ich durchstreife die Soziologie, Konflikttheorie, Psychologie, das politische Denken, Philosophie, Ethnologie, Religion und Nebenkriegsschauplätze. 1997 Abschluss mit dem guten alten Diplom (Gnade der frühen Geburt).
Wenn‘s Drumherum nicht klappt: Strukturkonflikte
Mit dem Studium wächst die Lust auf Praxis. Zwischendurch verschiedene Projekte der qualitativen Sozialforschung. Nun ein Präventionsauftrag. Autsch! Wie üblich bei Prävention: Hohes Erregungsniveau – mächtig wenig Wirkung. Ich erkenne: Probleme vermeiden schafft Probleme. Also: Lieber gut streiten als alles Mögliche vermeiden.
Die Jahrtausendentscheidung: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es….
Nach einer Ausbildung zum Täter-Opfer-Ausgleich entscheide ich mich an der Jahrtausendwende für die Ausbildung zum Mediator. Das ist es, was ich gesucht habe! Seit 2003 ungebundener, freier und freiberuflicher Mediator mit „InMediat – Das Büro für Mediation und Streitkultur“ in Erfurt.
Fortsetzung
Weil‘s einen Ort braucht: Im Jahre 2004 Mitbegründer und seitdem Mitglied im Thüringer Arbeitskreis Mediation. Richte dort gegenwärtig die „mediatorischen Salons“ aus – Ort des zwanglosen Gespräches zur Mediation. Begleitend geschehen Ausbildungen, die die Mediationstätigkeit bereichern und ergänzen.
Gegenwart
Nein.
Es sind nicht weniger Konflikte geworden…
Ja.
Verständigung und einvernehmliche Lösungen gelingen öfter, als man denkt.